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From Gospel Translations
Die historische Debatte zwischen dem Protestantismus und dem Römischen Katholizismus ist häufig von Begriffen mit Argumenten von Werken gegen Glauben oder/und Verdienst gegen Gnade umrahmt. Die maßgebenden Reformatoren verdeutlichten ihre Sichtweise von der Rechtfertigung durch Leitsätze von theologischen Kürzeln aus lateinischen Schlagworten. Die Formulierungen, die sie verwendeten – sola fide und sola gratia – sind tief und fest in der protestantischen Geschichte eingewurzelt. Sola fide, oder „allein aus Glauben“, bestreitet, dass unsere Werke im Grunde unserer Rechtfertigung mitwirken, während sola gratia, oder „allein aus Gnade“, bestreitet, dass irgendeines unserer Verdienste zur Rechtfertigung mitwirken.
Das Problem von Slogans ist, dass sie in ihrer Funktion als theologische Kürzel im Stande sind, leicht missverstanden zu werden oder als Erlaubnis verwendet werden, um schwierige Inhalte allzu sehr zu vereinfachen. Wenn der Glaube deshalb scharf von Werken differenziert wird, schleichen sich leicht verschiedene Verzerrungen in unser Verständnis.
Als die Reformatoren darauf bestanden, dass Rechtfertigung allein aus Glauben geschieht, haben sie nicht gemeint, dass Glaube selbst eine Art Werk sei. Im Versuch die Werke aus dem Grundboden unserer Rechtfertigung auszuschließen, haben sie nicht darauf hingewiesen, dass der Glaube irgendetwas zur Rechtfertigung beisteuert.
Das Herzstück der Angelegenheit
Es darf gesagt werden, dass das Herzstück der Auseinandersetzung des 16. Jahrhunderts die Frage von dem Fundament der Rechtfertigung war. Das Fundament der Rechtfertigung ist die Basis, auf der Gott eine Person als gerecht erklärt. Die Reformatoren bestanden darauf, dass aus biblischer Sicht, der einzig mögliche Grund für unsere Rechtfertigung die Rechtschaffenheit Christi ist. Dies ist ein eindeutiger Verweis zu der von Christus erreichten Rechtschaffenheit in Seinem selbst gelebten Leben; es ist nicht die Gerechtigkeit von Christus in uns, sondern die Gerechtigkeit Christi für uns.
Wenn wir die Angelegenheit von dem Grund der Rechtfertigung direkt vor uns halten, sehen wir, dass der Slogan sola fide nicht nur ein Kürzel für die Rechtfertigung aus Glauben, sondern auch für den Gedanken der Rechtfertigung durch Christus allein ist. Es ist von, in und durch die Gerechtigkeit Christi allein, durch die uns Gott aus seiner Sicht als gerecht erklärt.
Zu sagen, die Rechtfertigung ist aus Glauben, bedeutet einfach, dass wir aus oder durch Glauben die Zurechnung der Gerechtigkeit Christi auf unserem Konto erhalten. Demzufolge ist Glaube die bewirkende Ursache oder das Mittel, wodurch wir Christus ergreifen.
Rom lehrt, dass die mitwirkenden Ursachen der Rechtfertigung das Sakrament der Taufe (in erster Linie) und das Sakrament der Buße (in zweiter Linie) sind. Durch das Sakrament wird die Gnade der Rechtfertigung oder die Gerechtigkeit Christi in die Seele des Empfängers eingegossen (in sie strömen). Daraufhin muss die Person einwilligen und mit dieser eingeflößten Gnade bis zu einem solchen Maß mitarbeiten, dass wahre Gerechtigkeit tatsächlich in dem Gläubigen innewohnt. An diesem Punkt angekommen, erklärt Gott diese Person für gerecht. Damit Gott eine Person rechtfertigt, muss die Person zuerst gerecht werden.
Deshalb glaubt Rom, dass drei Dinge für eine Person notwendig sind, um gerecht zu werden: Gnade, Glaube und Christus. Rom lehrt nicht, dass der Mensch sich selbst durch seine eigenen Verdienste ohne Gnade retten kann, durch seine eigenen Werke ohne Glauben oder durch sich selbst ohne Christus. Was soll also das ganze Getue?
Weder die Debatte des 16. Jahrhunderts, noch die jüngsten Diskussionen und die gemeinsamen Erklärungen zwischen Katholiken und Protestanten waren fähig, die Schlüsselfragen der Auseinandersetzung zu lösen, der Kernfrage im Grunde der Rechtfertigung. Ist es die zugerechnete Gerechtigkeit Christi oder die eingeflößte Gerechtigkeit Christi?
In unseren Tagen zucken viele, die mit diesem jahrhundertalten Konflikt konfrontiert werden, lediglich ihre Schultern und sagen, „Na und?“ oder „Was ist Großes dabei?“ Da beide Seiten die Gerechtigkeit Christi als Notwendigkeit für unsere Rechtfertigung bestätigen und gleichermaßen die Gnade und der Glaube unumgänglich sind, scheint eine tiefere Untersuchung in fachliche Angelegenheiten eine Zeitverschwendung oder eine Übung in kleinlicher, theologischer Überheblichkeit zu sein. Der ganze Wortstreit scheint auf immer mehr Leute, wie ein Sturm im Wasserglas.
Zwei Perspektiven
Nun, was ist da Großes dabei? Ich möchte versuchen, dies aus zwei Perspektiven zu beantworten, die erste theologisch und weiterhin die persönliche und existenzielle.
Die große Sache, theologisch gesehen, ist die Essenz des Evangeliums. Die Sache wird nicht viel größer als diese werden. Die Freudenbotschaft ist, dass die Gerechtigkeit, die Gott von seinen Geschöpfen fordert, von Christus für sie erfüllt wurde. Das Werk Christi wird dem Gläubigen zugerechnet. Der Gläubige ist auf der Grundlage gerechtfertigt, was Christus für ihn getan hat, außerhalb und abgesehen von ihm, nicht dadurch, was er in ihm tut. Für Rom ist eine Person nicht gerechtfertigt bis oder sofern nicht die Gerechtigkeit in ihm innewohnt. Er bekommt Hilfe von Christus, aber Gott berechnet, überweist oder überschreibt die Gerechtigkeit Christi nicht seinem Konto.
</p>Was bedeutet das persönlich und existenziell? Rom Sichtweise entzündet Zweifel in meiner Seele. Wenn ich warten muss, bis ich von Natur aus gerecht bin, bevor Gott mich für gerecht erklärt, steht mir eine lange Wartezeit bevor. Wenn ich aus Roms Sicht eine Todessünde begehe, verliere ich die ganze rechtfertigende Gnade, die ich derzeit besitze. Selbst wenn ich es über das Sakrament der Buße wieder erlange, muss ich mit dem Fegefeuer rechnen. Wenn ich mit irgendeiner Verunreinigung sterbe, muss ich in das Fegefeuer, um jede Unreinheit zu „bereinigen“. Das kann mehrere tausend Jahre bis zur Vollendung erfordern.
Was für ein fundamentaler Unterschied zum biblischen Evangelium, welches mir dir Rechtfertigung aus der Sicht Gottes in dem Augenblick versichert, in dem ich mein Vertrauen in Jesus setze. Weil seine Gerechtigkeit vollkommen ist, kann sie weder zunehmen noch verringert werden. Und wenn Seine Gerechtigkeit mir zugerechnet ist, besitze ich jetzt den vollen und ganzen Grund der Rechtfertigung.
Die Angelegenheit von zurechnender vs. einflößender Gerechtigkeit kann niemals gelöst werden, ohne das eine oder das andere zu verwerfen. Es sind sich gegenseitig ausschließende Ansichten von der Rechtfertigung. Wenn eines wahr ist, muss das andere falsch sein. Eine dieser Ansichten erklärt das wahre biblische Evangelium; die andere ist ein falsches Evangelium. Sie beide können einfach nicht wahr sein.
Noch einmal, dieses Problem kann nicht durch einen Kompromiss gelöst werden. Die zwei unvereinbaren Ansichten können ignoriert oder minimiert werden (wie die modernen Gespräche es durch historische Revisionen tun), aber sie können nicht in Einklang gebracht werden. Noch können sie auf ein bloßes Missverständnis reduziert werden – beide Seiten sind zu intelligent, da es sich seit den letzten 400 Jahren abspielt.
Die Streitfrage von Verdiensten und Gnade in der Rechtfertigung ist von Verwirrung getrübt. Rom spricht von Gläubigen, die zwei Arten von Verdiensten haben: entsprechende und würdige Verdienste. Entsprechender Verdienst wird durch das Tun von Werken der Genugtuung in Verbindung mit dem Sakrament der Buße erlangt. Diese Werke verdienen nicht so viel Anerkennung, dass sie einem gerechten Richter eine Verpflichtung zur Belohnung dergleichen auferlegt, aber sie sind für Gott gut genug, um sie „passend“ oder „entsprechend“ zu belohnen.
Würdiger Verdienst ist ein höherer Grad der Werke, welcher von Heiligen erreicht wird. Aber selbst dieser Verdienst wird von Rom als verwurzelt und gegründet in der Gnade erklärt. Es ist Verdienst, der ohne die Beihilfe der Gnade nicht erlangt werden kann.
Die Reformatoren verwarfen beides, entsprechende und würdige Verdienste, mit der Begründung, dass unsere Situation nicht nur in Gnade verwurzelt ist, sondern in jedem Punkt Gnade ist. Der einzige Verdienst, der für unsere Rechtfertigung zählt, ist der Verdienst Christi. In der Tat sind wir durch ein lobenswertes Werk gerettet – des Christus. Dass wir durch den Verdienst eines anderen gerettet sind, welches uns zugerechnet ist, ist die wirkliche Essenz der Errettung aus Gnaden.
Es ist diese Gnade die nie von der Kirche kompromittiert oder verhandelt werden darf. Ohne sie sind wir wahrlich hoffnungs- und hilflos, rechtschaffen vor einem heiligen Gott zu stehen.